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Grußwort | 3
Liebe Kirchenfensterleser*innen,
begrüßen möchte ich Sie/Euch ganz persönlich und recht herzlich auf die-
sem Weg. Auch in dieser vierten Ausgabe des Kirchenfensters präsentieren
wir unser vielfältiges Pfarreileben, das in vielen Aspekten unseres täglichen
Lebens einen starken Halt und eine gewisse Orientierung zeigt und gibt.
Trotz etlicher erschütternder Meldungen sowohl in der Kirche (vom
Bistum) als auch in der Gesellschaft (Krieg in Nahost und in der Ukraine)
bemühen wir uns in Solidarität mit den Opfern der Ereignisse ein kirch-
liches Leben zu gestalten, das die Botschaft des Evangeliums nicht in den
Hintergrund stellt. Unter diesem Gesichtspunkt wollen wir gemeinsam
einen neuen und erneuernden Blick auf die Menschen werfen, um unsere
Gemeinschaft mit Christus und miteinander zu stärken.
Die Adventszeit, in der wir uns gerade befinden, gibt uns einen neuen
Schwung, im Leben sehnsüchtig auf etwas zu warten. Man wartet auf
Weihnachten. Man wartet auf das Christkind im Herzen und vor allem
wartet man auf bzw. wünscht sich den Frieden in der Welt. Das Christkind
ist der Prototyp des Friedens, obwohl seine Geburt an sich unter schweren am besten. Zwischen denen musste er sich nun
und unvorstellbaren Bedingungen stattfand. Viel Chaos in Bethlehem und entscheiden. Das erste war ein perfektes Abbild
kein Platz in den Herbergen. In der Obdachlosigkeit des Friedens kommt eines ruhigen Sees. Im See spiegelten sich die
er, der Friedensstifter, in einem einfachen Tierstall auf die Welt. Seine malerischen Berge, die den See umrandeten und
Geburt unter den erbärmlichen Bedingungen ist ein Zeichen der Herzen man konnte jede kleine Wolke im Wasser wieder-
der Menschheit, die sich dringend und sogar bis heute noch nach dem finden. Jeder, der das Bild sah, dachte sofort an
Frieden sehnt. Advent ist nicht nur eine Zeit des Wartens auf Weihnach- den Frieden.
ten, sondern auch eine Zeit des Nachdenkens über den eigenen friedlichen Das zweite Bild war ganz anders. Auch hier waren
Umgang mit sich selbst und miteinander. Berge zu sehen, aber diese waren zerklüftet,
rau und kahl. Am düsteren grauen Himmel über
Hier fällt mir der Spruch der Aachener Friedenskreuzjubiläumsaktion ein: den Bergen jagten sich wütende Wolkenberge
„Gib dem Frieden dein Angesicht“. Es ist wohl wahr, dass viele Mitmen- und man konnte den Regen fallen sehen, den Blitz
schen unter dem Krieg leiden und viele auf den Fluchtwegen unterwegs aufzucken und auch fast schon den Donner kra-
sind. Dennoch befinden wir uns in einer sicheren und friedlichen Gesell- chen hören. An einem der Berge stürzte ein tosen-
schaft. Deshalb liegt es an uns, nach unseren Möglichkeiten und in unse- der Wasserfall in die Tiefe, der Bäume, Geröll und
rem Sitz-im-Leben dem Frieden ein Gesicht zu geben. Das Christkind bzw. kleine Tiere mit sich riss. Keiner, der dieses Bild
Jesus war und seine Botschaft ist das Gesicht des Friedens. Damit wird sah, verstand, wieso es hier um Frieden gehen
unser Weihnachtsauftrag deutlich: Dem Frieden dein Gesicht geben. Über sollte. Doch der König sah hinter dem Wasserfall
die Weihnachtstage sind viele Begegnungen vorgesehen. Vielleicht nutzen einen winzigen Busch, der auf der zerklüfteten
wir diese Zeit als Chance, erneut mit Menschen in unserer Umgebung und Felswand wuchs. In diesem kleinen Busch hatte
in unserem Lebensumfeld Frieden zu schließen. Damit leisten wir unseren ein Vogel sein Nest gebaut. Dort in dem wüten-
Beitrag für die Friedensstiftung. Wenn bald die Sternsinger durch die den Unwetter an diesem unwirtlichen Ort saß der
Straßen ziehen, um Menschen den Segen zu spenden und für benachteilig- Muttervogel auf seinem Nest – in perfektem
te Kinder zu sammeln, tragen sie im übertragenen Sinn das Licht des Frieden. Welches Bild gewann den Preis?
Friedens. Bildung und gesundes Leben sind die Akzente des Friedens für Der König wählte das zweite Bild und begründete
solche Kinder. das so: „Lasst Euch nicht von schönen Bildern in
die Irre führen: Frieden braucht es nicht dort, wo
Der Jahreswechsel ist nicht nur eine Änderung einer Zahl, sondern auch es keine Probleme und keine Kämpfe gibt.
eine Zeit des Wendepunkts. Mit der Erfahrung der Vergangenheit des alten Wirklicher Frieden bringt Hoffnung, und heißt vor
Jahres und mit großer Hoffnung tritt man ins neue Jahr ein, wahrscheinlich allem, auch unter schwierigsten Umständen und
auch mit vielen Vorsätzen und Zukunftsperspektiven. Möge Sie die folgen- größten Herausforderungen, ruhig und friedlich
de Geschichte ermutigen und Ihren Rücken stärken, wenn Sie vielleicht im eigenen Herzen zu bleiben.“
einmal enttäuscht oder vielleicht auch entmutigt werden. (Verfasser unbekannt)
Es war einmal ein König, der schrieb einen Preis im ganzen Land aus: So wünsche ich Ihnen/Euch eine besinnliche
Er lud alle Künstlerinnen und Künstler dazu ein, den Frieden zu malen und Adventszeit, segensreiche Weihnachtsfeiertage
das beste Bild sollte eine hohe Belohnung bekommen. Alle Malerinnen und und ein gesundes und friedliches Neujahr 2024.
Maler im Land machten sich eifrig an die Arbeit und brachten dem König
ihre Bilder. Von allen Bildern, die gemalt wurden, gefielen dem König zwei Ihr/Euer Pater Bala